Sie nahm gelbes Papier, malte eine ganz große Hand darauf und schnitt diese sorgfältig mit der Schere aus.

„Gleich bist du dran!“, sagte sie zu Stups, als sie die riesige gelbe Hand auf das weiße Blatt klebte.

 

„Jetzt pass’ auf.

Es geht um Gegensätze. Wir zeigen sie einmal in der Farbe, indem wir nur die Grundtöne rot, gelb und blau nehmen, und dann in der Größe.

Tauch’ mal deine Hände hier rein!“, forderte sie Stups auf, und hielt ihm einen roten Topf Fingerfarbe hin.

 

„Igittigittigitt, glibbrig sich anfühlt dies, sehr!“, schüttelte sich Stups, die Hände mit der roten Farbe weit von sich gestreckt. „So, und nun drück deine Hände auf das gelbe Papier“. Und Stups hinterließ Abdrücke seiner winzigen Hände in den Umrissen der großen, gelben Hand. „Spaß machen das tut, viel!“, freute er sich. „Und einer noch, und einer noch“, plapperte er, als plötzlich Schritte zu hören waren.

„Psst, versteck’ dich“, flüsterte Sabrina, hob Stups hastig in die Schublade und schob diese leise zu.

„Na, klappt alles?“, fragte die Mutter und ging mit einem Rezept in der Hand genau auf den Schrank zu, in dem Stups sich befand. „Ja“, antwortete Sabrina und hoffte, dass Mutti nur nicht gerade diese Schublade öffnen würde. Ihr fiel fast ein Stein vom Herzen als die Mutter genau aus der Schublade darüber ein Päckchen Tabletten herausnahm und mit den Worten „Das wird übrigens ein sehr originelles Bild!“, wieder in den Verkaufsraum eilte.

„Du kannst wieder raus!“, sagte Sabrina zu Stups, als sie seine Schublade wieder öffnete. „Nein! Nicht anfassen!“, rief sie noch, aber schon waren überall auf der Lade rote Farbflecken verteilt, die sie nun mit einem Papiertuch wieder wegwischte.

„Wo wir gerade dabei sind, können wir auch die Farbe wechseln“, stellte sie fest und wischte die Farbe von den lila Händchen.

„Welche Stups nehmen darf, jetzt?“, fragte der kleine Kerl aufgedreht. Sabrina hielt ihm den blauen Farbtopf hin, Stups tauchte die Hände ein, machte einen Handstand und lief auf seinen blauen Händen quer über das Bild.

„Sabrinas Bild fertig ist nun“, stellte er fest als er wieder mit den Füßen auf dem Tisch stand und seine Hände zum Abwischen hinhielt.

„Prima!“, Sabrina schaute sich das bunte Bild an. „Dann kann ich ja schon Schwimmen fahren“. – „Ein Nickerchen Stups machen dann. Zu tun ist ganz viel heute Nacht! Helfen Sabrina auch morgen Stups kann“, erklärte er fröhlich, während Sabrina zweifelte, dass Stups ihre Matheaufgaben genauso spannend finden würde wie ihre Kunstaufgabe.

Sabrina räumte ihre Sachen wieder in den Schrank, legte das Bild zum Trocknen auf den Tisch, setzte Stups in die Schublade, sagte noch: „bis morgen! Und mach keinen Unsinn!“, und nahm ihren Rucksack.

„Mutti, ich geh’ jetzt schwimmen, kannst du mir nachher mein Bild mitbringen?“, fragte sie, als sie durch den Verkaufsraum herauseilte. „Aber klar! Bis später, mein Schatz!“, antwortete die Mutter, und schon ertönte die Glocke, die immer erklang, wenn die Tür geöffnet wurde.